Diagnose

Vor der ersten Behandlung werden Sie von unserer TCM-Spezialistin diagnostiziert, um die Ursache der Beschwerde festzustellen. Dafür werden in der TCM bewährte Diagnoseverfahren angewandt, welche über Jahrtausende entwickelt und perfektioniert worden sind. Darunter befinden sich die Pulsdiagnose und die Zungendiagnose, welche ein klares Bild über die Krankheit des Patienten gibt.

Akupunktur beinhaltet die Stimulation spezifischer anatomischer Punkte, die als Xue bezeichnet werden und bei denen jeder Meridian nahe der Hautoberfläche verläuft. Das Hauptziel der Akupunktur ist die Manipulation des Energieflusses durch den Körper nach einer gründlichen Beurteilung durch einen TCM-Therapeut. Das Stechen der Haut mit sehr feinen Nadeln ist die übliche Methode, aber die Anwender können auch Druck (Shiatsu), Reibung, Saugen, Wärme oder elektromagnetische Energie verwenden, um Punkte zu stimulieren. Moxibustion ist eine Wärmeanwendung bestimmter brennender Substanzen an Akupunkturpunkten des Körpers. Die Ohrakupunktur ist ein komplettes System in sich selbst und sehr leistungsfähig, um die Hormone und die Gesamtenergie des Körpers auszugleichen.

Pulsdiagnose

Die Pulsdiagnose der traditionellen chinesischen Medizin verlangt ein hohes Mass an Erfahrung und Feingefühl, da 28 Pulsqualitäten unterschieden werden müssen. An jeweils drei Stellen beider Handgelenke wird der Puls in drei Tiefen an der Schlagader ertastet. Dabei werden Frequenz, Volumen, Rhythmus und Form des Pulsschlages erfasst und beurteilt. Dies kann auf Störungen im Organismus hinweisen, die durch weitere Diagnoseverfahren konkretisiert werden.

Die drei Positionen an der Schlagader, namentlich 寸 (cun), 关(guan) und 尺 (chi), werden verschiedenen Organen zugeordnet:

Zungendiagnose

Die Zungendiagnose ist ein hochentwickeltes System zur Inspektion des physischen Körpers. Die Zunge gilt als visuelles Tor zum Körperinneren. Der ganze Körper „lebt“ auf der Zunge, eher wie ein Hologramm. Verschiedene Bereiche der Zunge entsprechen den fünf Phasen und verwandten Organsystemen.

Der Arzt untersucht die Farbe, Form, Markierungen und Beschichtung der Zunge, um Informationen über den Gleichgewichtszustand im Körper der Person zu erhalten. Beispielsweise kann eine feuchte Zunge mit einem dünnen weißen Überzug das Vorliegen einer „Erkältungs-“ oder einer Yin-Krankheit anzeigen, während eine trockene, gelbe oder dunkle Zunge eine „Heiß-“ oder eine Yang-Krankheit anzeigen kann.

Der zweite Teil der Diagnose besteht aus Zuhören und Riechen. Die Praktizierenden werden auf die Qualität von Sprache, Atem und anderen Geräuschen ihrer Patienten hören und andere Gerüche wie die von Atem und Körper sowie Ausscheidungen wahrnehmen. Den fünf Phasen und Organsystemen sind Klangarten zugeordnet. Wie die Person atmet, ist ein guter Hinweis auf den Zustand der Organe. Phasen und Organsysteme sind mit bestimmten Gerüchen verbunden, wie z. B. süßlich, faul, faulig, ranzig und verbrannt. Gerüche können von der Haut selbst oder von Ohren, Nase, Genitalien, Urin, Stuhl oder Körperausfluss ausgehen. Der Atem kann auch einen ausgeprägten Geruch haben. In der Regel ist das Ungleichgewicht umso schwerwiegender, je stärker der Geruch ist.
Der dritte Teil der Diagnose, die Untersuchung, ist der Prozess der Aufnahme einer umfassenden gesundheitlichen, sozialen, emotionalen und spirituellen Geschichte. Die Praktizierenden befragen ihre Patienten nicht nur über die Beschwerden, die sie dorthin gebracht haben, sondern auch über viele andere Faktoren, einschließlich Empfindungen von Hitze und Kälte, Schweiß, Ausscheidungen, Gehör, Durst, Schlaf, Verdauung, Emotionen, sexuellem Antrieb und Energieniveau.

Beispiele:

  • gleichmässiger, dicker, weissgelber Belag:
    weist auf eine Pilzinfektion
  • weissliche Beläge neben der Mittelrinne:
    Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Zungenbrennen mit erkennbaren Entzündungsanzeichen
    Mangel an Eisen und Vitamin B12